Exkursionen von April - November 2018
Liebe Mitglieder, liebe Gäste, sehr geehrte Damen und Herren
Der späte Frost steckt noch im Boden, aber die Luft fühlt sich schon nach Frühling an, so dass ein Blick auf unser Sommerprogramm durchaus passend erscheint. Nach alter Tradition ist der NWV Sommer geprägt von Exkursionen vielfältigster Art.
Absuchen (Foto: GlacierNPS, CC BY 2.0)
Einerseits gibt es Exkursionen als naturkundliche Führungen durch markante Landschaftsteile, es werden Pflanzen und Tiere, die der Gruppe begegnen, erläutert und ökologische Zusammenhänge erklärt. Solche Exkursionen fallen heute unter den Begriff „Umweltbildung“ und die im Programm aufgeführten Veranstaltungen erfüllen zumeist diese Aufgabe, indem sie ein interessiertes Publikum ansprechen und allgemein verständlich sind. Daneben finden sich in den Arbeitskreisen aber auch Menschen zusammen, die sich intensiver mit einer Tier- oder Pflanzengruppe befassen und bei ihren Treffen Exkursionen durchführen, auf denen Verbreitungsdaten gesammelt und dokumentiert werden, Neufunde gemacht oder Beobachtungen zum zeitlichen Auftreten gesammelt werden und so wichtige Beiträge zur Kenntnis der heimischen Flora und Fauna geleistet werden. Solche Exkursionen und ihre Auswertungen werden heute gern als „citizen science“ , als Bürgerwissenschaft bezeichnet, ein Feld, das unser Verein seit über 150 Jahren erfolgreich beackert in der klaren Erkenntnis, das Wissenschaft eben eine Aufgabe aller Bürger ist. Citizen Science meint nicht, ehrenamtliche Hilfskräfte für akademische oder industrielle Forschung zu spielen, sondern es heißt, eigenständige solide Forschung mit eigenen Fragestellungen von Menschen mit ganz unterschiedlichen Bildungsbiographien. Dies ist gute Tradition im Verein. Und es ist auch zentraler Vereinszweck, die Ergebnisse solcher Forschung zu publizieren. Das ist finanziell zunehmend schwierig, weswegen Spenden gebraucht werden, aber es soll dieses Jahr endlich wieder ein Heft der „Abhandlungen“ erscheinen, mit vielen Originalbeiträgen aus aktuellen Forschungsprojekten die zeigen, wie vielseitig und wichtig die Ergebnisse solcher Freilandforschung für die Beurteilung von Veränderungen in unserer Landschaft sind. Natürlich ist Umweltbildung und Bürgerwissenschaft kein Monopol eines Vereins, schon lange funktioniert die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen wie dem BUND in Bremen oder mit Institutionen wie der Ökologiestation in Schönebeck gut und wird bei konkreten Projekten ausgeweitet und intensiviert. Ich wünsche uns allen einen lehr- und ertragreichen Sommer, zu dem das vorliegende Programm beitragen will.
Dr. Hans Konrad Nettmann
(Vorsitzender)
Themen:
Hinweise zur Teilnahme an Exkursionen