Ehrenmitglieder des NWV Bremen seit 1990
2024 Bernt Grauwinkel
Ernennung in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten zur Mykologie in Nordwestdeutschland und seines außerordentlichen Engagements bei der Gründung und langjährigen Leitung des Arbeitskreises Pilzkunde im NWV. »
Er hat trotz anderer beruflicher Aufgaben seine naturkundlichen Interessen stetig entwickelt, in der "Gesellschaft für heimische Pilze und Pflanzen" die Mykologie als Arbeitsfeld entdeckt und über Anregungen erfahrener Mykologen in der Gesellschaft sich ein fachliches und methodisches Handwerkszeug insbesondere im Bereich mikroskopischer Bestimmung erarbeitet, mit dem er rasch Anerkennung in Fachkreisen fand. Darauf aufbauend hat er im NWV den pilzkundlichen Arbeitskreis begründet und 20 Jahre geleitet, dabei beispielsweise die Erforschung der Funga der ostfriesischen Inseln mit regelmäßigen Exkursionen in den Fokus genommen, aber auch andere Gebiete Nordwestdeutschlands als Exkursions- und Forschungsfeld beackert. Mit zahlreichen Publikationen und mit der umfangreichen Mitarbeit am "Verbreitungsatlas der Basidiomyceten und Ascomyceten der Bundesrepublik Deutschland" (1991-93) und an den "Großpilzen Niedersachsens und Bremens" (1998) verkörpert er in herausragender Weise den Status als "Laienforscher", in dem ihm zweimal den "Bremer Preis für Heimatforschung" zuerkannt worden ist. Neben solch fachlicher Qualifikation ist aber seine Freude an gemeinschaftlicher fachlicher Arbeit "auf Augenhöhe" und die Fähigkeit, Pilzbegeisterung zu wecken und auch Neulinge zu motivieren, die Basis für das erfolgreiche Wirken im Arbeitskreis des NWV und darüber hinaus. So hat er die bremische Tradition der Pilzforschung, die durch Namen wie Schatteburg, Syamken und Finschow geprägt wurde, selbst prägend fortgeführt und zu einer tragenden Säule der fachlichen Arbeit innerhalb des NWV gemacht.
BREMEN, DEN 20. FEBRUAR 2024
Dr. Michael STILLER Stellv. VORSITZENDER |
Dr. Hans Konrad NETTMANN VORSITZENDER |
Prof. Dr. Jens LEHMANN Stellv. VORSITZENDER |
2023 Prof. Dr. Rainer Buchwald
Ernennung in Anerkennung seiner umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten zur Ökologie und Verbreitung der Libellen, zur Ökologie und Dynamik des Grünlands und zum Schutz der Moore. »
Er hat sich als vielseitig interessierter Zoologe früh der Systematik und Ökologie der Libellen gewidmet, gleichzeitig aber die Vegetationskunde und Geobotanik als Forschungsfeld für sich entdeckt und beides im Rahmen seiner Dissertation konstruktiv verbunden. In beiden Feldern ist er seither forschend und lehrend sehr erfolgreich tätig, hat an grundlegende Arbeiten zur Verbreitung und Ökologie der Libellen in Südwest- und Nordwestdeutschland federführend mitgewirkt ebenso wie in zahlreichen Projekten zur Entwicklung und Restaurierung von Grünland-Ökosystemen im Alpenraum und in Nordwestdeutschland. Dabei hat er auch die Erprobung und die Evaluation praktisch umsetzbarer Naturschutzmaßnahmen als Forschungsgegenstand gesehen, was zu Langzeitprojekten zur Grünlandentwicklung ebenso führte wie etwa zu experimentellen Erprobungen von Mahdgutübertragungen und anderen Grünlandrestaurierungsmethoden. Auch hat er im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der Universität Oldenburg eine Fülle von Abschlußarbeiten zu praxisrelevanten Forschungsthemen angeregt und betreut, die botanisch-vegetationskundliche Fragen in Mooren, Dünen und Grünlandgesellschaften ebenso umfassen wie zoologische Arbeiten zu fast allen planungsrelevanten Tiergruppen. So hat er durch die thematische und methodische Vielfalt sowie durch Praxisrelevanz der Fragestellungen die angewandte Naturschutzforschung wesentlich vorangebracht und sich damit bleibende Verdienste um diesen Forschungszweig erworben.
BREMEN, DEN 1. DEZEMBER 2023
Dr. Michael STILLER Stellv. VORSITZENDER |
Dr. Hans Konrad NETTMANN VORSITZENDER |
Prof. Dr. Jens LEHMANN Stellv. VORSITZENDER |
2022 Dr. Jens-Hermann Stuke
Ernennung in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten zur Systematik der Dipteren und ihrer Verbreitung in Nordwestdeutschland. »
Er hat sich als vielseitig interessierter Zoologe früh der Systematik und Faunistik der Dipteren gewidmet, zunächst den Syrphiden, dann den Conopiden, Ephydriden und Carniden, ohne andere Gruppen zu ignorieren.
Mit taxonomisch-systematischen Arbeiten, Revisionen von Sammlungen und zahlreichen Neubeschreibungen von Arten ist er weltweit tätig, hat aber seinen Schwerpunkt auf die Fauna Nordwestdeutschlands gelegt. Hier hat er neben vielen anderen Arbeiten 2019 mit einer 300 Seiten umfassenden Monographie "Die Fliegen und Mücken Niedersachsens und Bremens" einen Meilenstein für die dipterologische Durchforschung unseres Raumes gesetzt.
Solch umfangreiche wissenschaftliche Arbeit bewältigt er in seiner Rolle als Familienvater und neben seiner amtlichen Tätigkeit als engagierter und motivierender Gymnasiallehrer in Leer und verkörpert so in herausragender und vorbildlicher Weise die Lebensform des wissenschaftlich produktiv forschenden Lehrers. Er repräsentiert damit einen Forschertypus, durch den besonders die taxonomisch-systematische, faunistische und floristische Forschung in den vergangenen 150 Jahren wesentlich getragen worden ist, der jedoch, obwohl bei allen Studien zur Biodiversität dringend benötigt, durch aktuelle Ausbildungsinhalte und bürokratische Genehmigungspraxis des amtlichen Naturschutzes nachhaltig behindert, kaum mehr nachwachsen kann.
BREMEN, DEN 5. JULI 2022
Dr. Michael STILLER Stellv. VORSITZENDER |
Dr. Hans Konrad NETTMANN VORSITZENDER |
Prof. Dr. Jens LEHMANN Stellv. VORSITZENDER |
2020 Joachim Seitz
Ernennung in Anerkennung seiner vielfältigen wissenschaftlichen und herausgeberischen Arbeiten zur avifaunistischen Erforschung des Bremischen Gebietes und seiner grundlegenden Arbeiten zur Geschichte der Ornithologie im norddeutschen Raum. »
Er hat, selbst ein begeisterter und versierter Feldornithologe, mit der Co-Herausgabe der „Vögel Bremens“ langjährige eigene Datensammlungen mit denen der übrigen Bremer Feldornithologen zu einem zweibändigen Werk gebündelt, das Maßstäbe gesetzt hat. Gleichzeitig hat er dies als Basis für eine intensivierte Naturschutzarbeit in Bremen gesehen und war wesentlicher Motor beim Umbau der Bremer Naturschutzgesellschaft zu einem Landesverband des BUND, um dann führend mit zu wirken, daraus eine einflußreiche Institution in der bremischen Umweltpolitik zu machen. Auch die DOG verdankt seiner Arbeit als Schatzmeister viel. Doch hat er sich darüber hinaus auf der Basis einer umfassenden Kenntnis der ornithologischen Forschungsliteratur mit den Biographien von Ornithologen und der Geschichte der Ornithologie beschäftigt. Neben etlichen Aufsätzen zu einzelnen Forschern und zu verschiedenen Vereinen ist so 2012 die monumentale Arbeit zur “Geschichte der Ornithologie in Niedersachsen und Bremen“ entstanden, mit der er der ornithologischen Forschung in Nordwestdeutschland ein zukunftsweisendes Denkmal gesetzt hat, das als Meilenstein für Arbeiten zur Geschichte dieser Wissenschaft und ihrer Rolle als Motor des Naturschutzes anzusehen ist.
BREMEN, DEN 1. SEPTEMBER 2020
Dr. Michael STILLER, Stellv. VORSITZENDER | Dr. Hans Konrad NETTMANN, VORSITZENDER | Dr. Jens LEHMANN, Stellv. VORSITZENDER |
2020 Prof. Dr. Burkhard Scharf
Ernennung in Anerkennung seiner grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten zur Systematik, Verbreitung, Ökologie und Stratigraphie der Ostracoden limnischer Lebensräume sowie seiner vielseitigen Anregung und Organisation ökologischer Feldforschung. »
Er hat, ausgehend von seinen grundlegenden Studien zur Ökologie und Stratigraphie der Ostracoden in den Maaren der Eifel die Analyse der Entwicklung und des Zustandes von Seen auf der Basis der Ostracoden in der Kombination mit anderen Organismengruppen vorangetrieben und die grundlegenden Methoden zur Sanierung belasteter Seen erprobt und beschrieben und dann sein Arbeitsfeld auf Seen und andere Gewässer beispielsweise auf dem Balkan, in Iran, Nordafrika oder Zentralamerika erweitert und so die Systematik und Ökologie der Muschelkrebse auch global bearbeitet. Auch hat er in etlichen Kooperations- und Promotionsprojekten Kollegen und Schüler zu solchen Forschungen in Seen angeleitet und so der Ostracodenforschung insgesamt wesentliche Impulse vermittelt.
Damit hat er auch der faunistischen Forschung in Norddeutschland und darüber hinaus wichtige Anregungen gegeben, was sich in bedeutsamen, von ihm mit organisierten Projekten etwa zu den Crustaceen der ostfriesischen Inseln, zur Geschichte des Arendsees in der Altmark oder zur Besiedlung des Bunkers Valentin in Bremen niedergeschlagen hat.
BREMEN, DEN 24. FEBRUAR 2020
Dr. Michael STILLER, Stellv. VORSITZENDER | Dr. Hans Konrad NETTMANN, VORSITZENDER | Dr. Jens LEHMANN, Stellv. VORSITZENDER |
2017 Dr. Eckhard Garve (✝)
Ernennung in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten und seiner organisatorischen Beiträge zur floristischen Forschung in Nordwestdeutschland. »
Er hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur durch zahlreiche eigene Arbeiten und Übersichtsartikel zur Flora Nordwestdeutschlands als ungemein felderfahrener Botaniker mit profunder Artenkenntnis und umfassender Literaturübersicht erwiesen, sondern ist, fachliche Kompetenz mit sozialer Kompetenz glücklich verbindend, sowohl von Amts wegen als auch ehrenamtlich durch unermüdliche Anregung und Anleitung zu floristischem Arbeiten in Niedersachsen gleichsam zum „spiritus rector“ der floristischen Forschung in Norddeutschland geworden. Darüber hinaus belegen etwa der Verbreitungsatlas der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Bremen und Niedersachsen oder die mehrfach aktualisierten Roten Listen für diesen Raum auch, wie sehr er floristisch ökologische Forschung als fundierende fachliche Basis des Naturschutzes versteht, eine im amtlichen Naturschutz in Deutschland leider nicht immer so klar vertretene Position.
BREMEN, DEN 28. FEBRUAR 2017
Dr. Michael STILLER, Stellv. VORSITZENDER | Dr. Hans Konrad NETTMANN, VORSITZENDER | Dr. Jens LEHMANN, Stellv. VORSITZENDER |
2017 Dr. Hans Bert Schikora
Ernennung in Anerkennung seiner grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten zur Spinnenfauna der Moore und der Blockhalden und seines Engagements zum Schutz solcher Lebensräume. »
Er hat durch umfangreiche ökologische Arbeiten in den Hochmooren Mitteleuropas und Skandinaviens die Kenntnisse zur Taxonomie und Ökologie der Spinnenfauna dieser Ökosysteme wesentlich erweitert und dann durch methodisch aufwändige Fallenuntersuchungen die Untersuchung der Fauna der Blockhalden des Harzes vorangetrieben und wesentliche Teile dieser Lebensräume erst der Erfassung zugänglich gemacht. Die akribischen Studien auch zur Lebensweise und Fortpflanzungsbiologie bislang kaum bekannter Arten zeigen ihn als Biologen, der seine Untersuchungsobjekten umfassend als Lebewesen zu verstehen sucht, möglichst ohne ihnen destruktiv zu begegnen. Darauf aufbauend ist er in in vielerlei Weise für den Schutz dieser Lebensräume aktiv indem er beispielsweise Lehrmaterial zum Moorschutz entwickelt, Lehrpfade mit Infotafeln entwirft oder für einzelne Moore Maßnahmen zur Regeneration konzipiert, immer auf der Basis umfassender aktueller Daten zum konkreten Ökosystem.
BREMEN, DEN 28. FEBRUAR 2017
Dr. Michael STILLER, Stellv. VORSITZENDER | Dr. Hans Konrad NETTMANN, VORSITZENDER | Dr. Jens LEHMANN, Stellv. VORSITZENDER |
2017 Dr. Josef Müller
Ernennung in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten zur Flora und Vegetationssukzession an Offenlandstandorten und seines unermüdlichen Einsatzes zur Motivation und Unterstützung botanischer Feldforschung. »
Er ist nicht nur durch seine Langzeituntersuchungen zu Änderungen von Grünlandvegetation oder durch experimentelle Sukzessionsversuche hervorgetreten, sondern hat beispielsweise durch floristische Arbeiten auch wesentliche Beiträge zum Herbar im Übersee-Museum geliefert. Auch ist er bei Exkursionen im Verein und an der Universität stets ein enorm fachkundiger und eloquenter Anwalt floristischer und vegetationskundlicher Feldarbeit, der Begeisterung wecken kann für das Bestimmen von Pflanzen, aber auch für die mühevolle Arbeit, ökologische Veränderungen aus den Daten vieler vegetationskundlicher Aufnahmen heraus zu verstehen und zuverlässig zu dokumentieren. Viele ökologische Abschlußarbeiten aus Zoologie und Botanik verdanken seiner Anregung und Anleitung sowie seiner nie versagten Hilfsbereitschaft wesentliche Aspekte. So ist er ein markantes Glied in der langen Kette bedeutender Botaniker in Bremen geworden.
BREMEN, DEN 28. FEBRUAR 2017
Dr. Michael STILLER, Stellv. VORSITZENDER | Dr. Hans Konrad NETTMANN, VORSITZENDER | Dr. Jens LEHMANN, Stellv. VORSITZENDER |
2017 Prof. Dr. Dietrich Mossakowski
Ernennung in Anerkennung seiner grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten zur Fauna der Moore und zur Ökologie und Phylogeographie der Laufkäfer sowie seiner vielseitigen und umfassenden Förderung faunistisch-ökologischer Forschung in Nordwestdeutschland. »
Er hat durch den Einsatz der Bodenfallenmethodik die Kenntnis der Laufkäfergemeinschaften der Hoch- und Niedermoore Europas wesentlich erweitert und dabei auch andere Arthropodengruppen erfasst, um deren Bearbeitung dann anzuregen und zu betreuen. Als akademischer Lehrer hat er die faunistisch-ökologische Feldforschung wesentlich gefördert, dazu aber komplexe Auswertungstechniken oder molekularsystematische Methoden eingesetzt, um ökologische Fragen oder Fragen der Ausbreitungsgeschichte von Arten zu klären. Damit hat er der faunistischen Forschung in Nordwestdeutschland und darüber hinaus wesentliche Impulse gegeben, was sich in vielen von ihm betreuten Abschlussarbeiten zu Arthropoden und Wirbeltieren niedergeschlagen hat. Auch hat er solche Faunistik immer als nötige Basis ökologischer Planung gesehen und dies im Verbund mit vielen anderen Arbeitsgruppen etwa in umfangreichen Forschungsprojekten zum Klimawandel in den Küstenökosystemen Mitteleuropas umgesetzt.
BREMEN, DEN 28. FEBRUAR 2017
Dr. Michael STILLER, Stellv. VORSITZENDER | Dr. Hans Konrad NETTMANN, VORSITZENDER | Dr. Jens LEHMANN, Stellv. VORSITZENDER |
2010 Prof. Dr. Karl Ernst Behre
Ernennung in Anerkennung seiner grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten zur Landschaftsentwicklung und Siedlungsgeschichte Norddeutschlands. »
Er hat durch Arbeiten mit pollenanalytischen, diatomeenstratigraphischen und großrestanalytischen Methoden die zentrale Rolle dieser archäobotanischen Forschungsfelder bei der Rekonstruktion postglazialer Landschaften immer wieder eindrucksvoll gezeigt und sich auf dieser Basis in einer Fülle von eingehenden Detailstudien bei zahllosen vor- und frühgeschichtlichen Grabungen auch den Holzresten, den Nutzpflanzenspuren und anderen botanischen Bestandteilen im archäologischen Fundmaterial gewidmet, um so die Siedlungsgeschichte des Küstenraumes an Nord- und Ostsee ganz umfassend zu beleuchten. Auch hat er es immer in hervorragender Weise verstanden, die Ergebnisse der siedlungs- und landschaftsgeschichtlichen Forschung einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen und dazu durch souveräne Beherrschung einer ungeheuer breiten Faktenbasis sehr feinkörnige Bildsequenzen von der Entwicklung der Küstenlandschaften entwerfen können. So hat er nicht nur das Wissen über die Landschaftsentwicklung in Norddeutschland ganz wesentlich erweitert und die einschlägige Forschung vorangetrieben und ausgebaut, sondern auch das Interesse und die Einsicht in die Notwendigkeit solcher Forschung in weiten Bevölkerungskreisen wesentlich befördert.
BREMEN, DEN 18. FEBRUAR 2008
Dr. Hans Konrad NETTMANN, VORSITZENDER | Dr. Jens LEHMANN, Stellv. VORSITZENDER |
2008 Heinrich Kuhbier (✝)
Ernennung in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten zur Flora der Nordseeküstenregion, des Weser-Elbe Raumes und der Pityusen, seines langjährigen Einsatzes für den Ausbau des Bremer Herbariums und seiner Verdienste um den guten Ruf des Überseemuseums als Hort floristischer Sammlungs- und Forschungsarbeit für die Region Nordwestdeutschland.
Der NWV ernennt zugleich sein Ehrenmitglied Heinrich Kuhbier in Würdigung seiner vielseitigen erfolgreichen Arbeit für den Verein vor und während seiner 18-jährigen Amtszeit als Vorsitzender zum Ehrenvorsitzenden »
Er hat durch seine Arbeit nicht nur der floristischen Forschung wesentliche Impulse gegeben, sondern auch mykologische und zoologische Studien angeregt und damit einer breit fundierten naturwissenschaftlichen Feldarbeit in der Region den Weg gewiesen. So hat er auch dem Überseemuseum einen Ruf als anregende und kommunikative Institution für Forschung in Nordwestdeutschland und darüber hinaus gesichert. Auf solcher Basis hat er Naturschutzarbeit stets als Aufgabe mit hohem fachlichem Anspruch gesehen und auf vielen institutionellen Ebenen nachdrücklich vertreten. Auch hat er es stets glänzend verstanden, einer breiten Öffentlichkeit in Vorträgen und auf Exkursionen wichtige Aspekte aus dem großen Fundus seiner Erfahrungen und Beobachtungen nahe zu bringen und auch im direkten Gespräch immer wieder Menschen zu eigenen Beobachtungen anzuregen.
Er hat durch sein erfolgreiches Wirken und seine Persönlichkeit den Verein über mehr als zwei Jahrzehnte lang geprägt und repräsentiert. Die kollegiale Zusammenarbeit im Vorstand und zwischen den Arbeitskreisen, der hohe Qualitätsstandard der Abhandlungen, die breite Akzeptanz der Vortrags- und Exkursionsprogramme und der gute Ruf, den der Verein als Förderer regional fokussierter biologischer Forschung genießt, sind ganz wesentlich seinem Einsatz zu verdanken. Auch der Bremer Preis für Heimatforschung besteht nur Dank seiner Initiative. So steht er in der Stadt ebenso wie in einer breiten Fachöffentlichkeit mit seiner Person gleichsam synonym für den Verein, dem er auch in der Wittheit zu Bremen Stimme und Ansehen gegeben hat. Zur weiteren Entfaltung solch vielseitig positiven Wirkens mag ihm dies neue Ehrenamt dienen.
BREMEN, DEN 18. FEBRUAR 2008
Dr. Hans Konrad NETTMANN, VORSITZENDER | Dr. Jens LEHMANN, Stellv. VORSITZENDER |
2007 Werner Hollwedel (✝)
Ernennung in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten zur Systematik, Ökologie und Faunistik der Cladoceren und seiner Verdienste um den Naturschutz. »
Er hat sich neben seiner Ausbildung in die Systematik der Wasserflöhe eingearbeitet, um dann parallel zu einer erfolgreichen 42-jährigen Arbeit als Lehrer und Konrektor in Varel die Cladocerenfauna Norddeutschlands und insbesondere der ostfriesischen Inseln kontinuierlich und umfassend zu untersuchen. In zahlreichen Fachpublikationen hat er das Wissen über die Besiedlung der Süßgewässer durch Cladoceren und Ostracoden wesentlich erweitert, sich aber auch den Ruf eines ausgezeichneten Taxonomen erworben, der in Fachkreisen etwa zur Bearbeitung von Cladoceren aus Südamerika und der Antarktis sehr gefragt ist. Gleichzeitig hat er seine umfassenden Kenntnisse auch in engagierte Naturschutzarbeit umgesetzt und beispielsweise Schutzkonzepten für Süßgewässer die notwendige breite fachliche Basis gegeben. Überdies hat er, seine fachlichen und didaktischen Fähigkeiten kombinierend, sich schon früh mit Freizeitveranstaltungen einer fachlich soliden Umweltbildung gewidmet, um auch so die Basis erfolgreicher Naturschutzarbeit zu sichern. Er verkörpert damit in herausragender Weise den Typus des wissenschaftlich forschenden Lehrers, ohne den die faunistische Forschung und die fachlich qualifizierte Naturschutzarbeit der letzten 50 Jahre nicht denkbar wäre.
BREMEN, DEN 20. FEBRUAR 2007
H. KUHBIER, VORSITZENDER |
2007 Helmut Riemann
Ernennung in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten zur Ökologie und Faunistik der Hymenopteren Nordwestdeutschlands, seiner mustergültigen Arbeiten als wissenschaftlicher Illustrator und seiner Verdienste um den Naturschutz. »
Er hat sich als Präparator am Übersee-Museum in Bremen einen ausgezeichneten Ruf als akribisch arbeitender wissenschaftlicher Zeichner erworben und auch durch großformatige detailgenaue Insektenmodelle breite Anerkennung gefunden. Auch hat er den Ausbau der entomologischen Sammlung des Museums wesentlich befördert. Insbesondere aber hat er durch umfangreiche eigene wissenschaftliche Sammlungs- und Publikationstätigkeit die Kenntnisse über die aculeaten Hymenopteren des Bremer Gebietes wesentlich erweitert. Er hat damit die durch Alfken begründete Tradition entomologischer Faunistik in Bremen glänzend fortgesetzt und so den Ruf des Museums als Ort wissenschaftlicher Sammlungsarbeit trotz widriger Umstände gestärkt. Durch seinen Einsatz für den Erhalt der Lebensräume der Stechimmen hat er in besonderer Weise das Augenmerk des Naturschutzes auf Sand- und Rohbodenflächen gelenkt und so zur Sicherung dieser wesentlichen Strukturelemente der nordwestdeutschen Sandlandschaften beigetragen.
BREMEN, DEN 20. FEBRUAR 2007
H. KUHBIER, VORSITZENDER |
2007 Dr. Herbert Hohmann (✝)
Ernennung in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten zur Ökologie und Faunistik der Hymenopteren und seines Einsatzes für den Ausbau der Sammlungen und damit die Sicherung des Überseemuseums als Ort der Wissenschaft und Wissenschaftsvermittlung zum Ehrenmitglied. »
Er hat nicht nur durch seine entomologische Sammlungsarbeit in Europa und in den Tropen selbst wesentliche Fachbeiträge geliefert, sondern auch seinen Mitarbeitern und den Arbeitskreisen des Naturwissenschaftlichen Vereins die Möglichkeiten zur eigenen wissenschaftlichen Sammlungsarbeit gegeben und sie nach Kräften dabei gefördert. Er hat so die entomologische Abteilung des Museums zu einem Ort fruchtbaren fachwissenschaftlichen Austausches auch über die regionale Entomofaunistik als Basis solider Naturschutzplanung gemacht. Darüber hinaus hat er durch seine wissenschaftlich fundierten Konzeptionen und seine gestalterischen Ideen die naturkundlichen Bereiche der Dauerausstellungen maßgeblich geprägt. Damit und insbesondere durch die Ausstellung zur Evolution und die dazu veranstalteten großen Fachsymposien hat er beispielhaft gezeigt, wie das Museum als Ort der Wissenschaftsvermittlung breite Akzeptanz finden und seiner Bedeutung entsprechend auch überregional Aufmerksamkeit gewinnen kann.
BREMEN, DEN 20. FEBRUAR 2007
H. KUHBIER, VORSITZENDER |
2005 Dr. Monika Koperski
Ernennung in Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Arbeiten zur Chorologie und Ökologie der Moose und ihrer Verdienste um die Mooskunde in Nordwestdeutschland. »
Sie hat sich seit ihrer Studienzeit der Moosflora verschrieben und zunächst in Harzraum vegetationskundlich und ökologisch an Moosgesellschaften gearbeitet. Von Bremen aus ist dann zunächst die Moosflora Nordwestdeutschlands zum bevorzugten Arbeitsfeld geworden. In zahlreichen Publikationen sind die Ergebnisse ihrer akribischen Feldarbeit festgehalten, die wesentliche Fortschritte in der Kenntnis der bryologischen Arealgeographie dieses Raumes dokumentieren. Das expandierende Arbeitsfeld und die wachsende fachliche Anerkennung verdeutlichen Arbeiten wie die "Florenliste und Rote Liste der Moose in Niedersachsen und Bremen", danach die Federführung bei der Herausgabe der "Referenzliste der Moose Deutschlands" und schließlich der Auftrag zur Bearbeitung einer "Ökologischen Chorologie der gefährdeten Moose Europas". Sie ist damit eine weit über Bremen hinaus anerkannte Forscherin, die sich gleichwohl immer noch Zeit nimmt, in kollegialer Hilfe die Moosproben aus anderen Projekten zu bestimmen oder bei vielen Exkursionen einem wachsenden Kreis von Menschen die Faszination der Moose und das Engagement zum Schutz dieser Pflanzen zu vermitteln.
BREMEN, DEN 20. FEBRUAR 2005
H. KUHBIER, VORSITZENDER |
1999 Rolf Müller (✝)
Ernennung in Anerkennung seiner Verdienste um die Floristik Nordwestdeutschlands. »
Er hat sich, obwohl erst nach der Pensionierung zur eigentlichen Floristik gekommen, rasch zu einem der besten Pflanzenkenner Nordwestdeutschlands entwickelt, dessen Formenkenntnisse auch die Flechten umfassen. Auf dieser Basis und auf Grund rastloser Kartierarbeit konnte er 1983 mit der Flora des Kreises Harburg die erste regionale Nachkriegsflora in Nordwestdeutschland publizieren. Der ständigen Aktualisierung und Erweiterung diente seine weitere Arbeit, die nicht zuletzt durch die Berufung zum Regionalstellenleiter der floristischen Kartierung Westdeutschlands ihre Anerkennung fand. Seine Publikationen zur Flora der Region und zu bedrohten Standorttypen haben breite Aufmerksamkeit gefunden und auch der Naturschutzarbeit wesentliche Impulse verliehen. Als langjähriges Mitglied des NWV hat er seine Kenntnisse und Erfahrungen auch anderen Vereinsmitgliedern bei zahlreichen Exkursionsführungen in seinem Kartierbereich weitergegeben. Immer wieder konnte er so andere Menschen für floristische Arbeit begeistern und damit auch die personelle Basis für eine zuverlässige Erfassung der weiteren Veränderungen der heimischen Flora verbreitern.
BREMEN, DEN 28. NOVEMBER 1999
H. KUHBIER, VORSITZENDER |
1999 Ernst Ziebell (✝)
Ernennung in Anerkennung seiner Verdienste um die Floristik und den Naturschutz. »
Angeregt von der Vielfalt der Natur seiner ostpreussischen Heimat hat er sich ein breites Wissen von Flora und Fauna erworben und zählt zu den besten Pflanzenkennern der Region um Bremen. Darauf aufbauend hat er eine große Zahl von Exkursionen zu floristischen und faunistischen Themen im Rahmen des BUND und des NWV geleitet. Seine intensive Mitarbeit bei der floristischen Kartierung Niedersachsen / Bremen konnte er mit der Herausgabe des "Atlas der Farn- und Blütenpflanzen des Landkreises Osterholz" 1997 krönen. Auch in der Verbandsarbeit hat er sich erfolgreich eingesetzt und leitete beispielsweise lange Jahre den traditionsreichen "Verein für Naturkunde für Vegesack und Umgebung". Sein Engagement für den Naturschutz fand auch Ausdruck in der lang jährigen erfolgreichen Arbeit als Vorsitzender des Gesamtverbandes Natur- und Umweltschutz Unterweser (GNUU), dessen Arbeit den Naturschutz in Bremen in diesen Jahren entscheidend mit geprägt hat.
BREMEN, 25. JANUAR 1999
H. KUHBIER, VORSITZENDER |
1999 Herbert Menzel (✝)
Ernennung in Anerkennung seiner Verdienste um die paläontologische Erforschung des Bremer Raumes. »
Geologisch vorbelastet von den vielfältigen Strukturen seiner Riesengebirgsheimat hat er sich neben seinem Beruf vielen Zweigen der geologischen Sammlerarbeit gewidmet und, angeregt durch Thorwald Kruckow vom Überseemuseum, speziell der Fischfauna tertiärer Ablagerungen verschrieben. Seine Arbeiten über die miozänen Otolithen von Twistringen haben breite Anerkennung in der Fachwissenschaft gefunden, so daß er zum gesuchten Spezialisten auf dem Gebiet der tertiären Fischfaunen und der Otolithenanalyse von Schlämm- und Bohrproben geworden ist. Dem NWV ist er seit langem durch Mitarbeit in der Geowissenschaftlichen Fachgesellschaft verbunden und hat in diesem Rahmen etliche Exkursionen zu Fossilfundstätten in unserem Raum geführt und zur Förderung der paläontologischen Sammlertätigkeit wesentlich beigetragen.
BREMEN, 25. JANUAR 1999
H. KUHBIER, VORSITZENDER |
1998 Matthias Albers (✝).
Ernennung in Anerkennung seiner Verdienste um den Verein. »
Er hat nach 20-jähriger Vereinszugehörigkeit 1968 das Amt des Rechnungsführers übernommen. Seither hat er durch stetige, engagierte und fachkundige Arbeit die Finanzen des Vereins in Ordnung gehalten und immer auch die Qualität und Vielfalt der Veranstaltungen und Publikationen des Vereins und seiner Arbeitskreise zu stützen gewußt. Er hat so nunmehr 30 Jahre lang erfolgreich die notwendige Basis der Vereinsarbeit gesichert.
BREMEN, 26. JANUAR 1998
H. KUHBIER, VORSITZENDER |